Transcript: LaVo – Fraktionsklausur: Und Jetzt?

Posted on 11 Oktober 2014 by wutze

Marc Grumpy Olejak

Marc Grumpy Olejak

Bernd: Krähennest, ich bin Bernd Pirat. Ich habe hier den Politischen Geschäftsführer sowohl des Landesverbandes als auch der Fraktion ..

Grumpy: Parlamentarischer Geschäftsführer
Bernd: Parlamentarischer, Entschuldigung
Jens: den politischen und den Parlamentarischen Geschäftsführer
Bernd: Ihr könnt auf jeden Fall viel verwalten
Zustimmendes Nicken von Grumpy und Jens.
Bernd: schön, Jens Ballerstädt, Mark Olejak, bekannt als GrumpyOldMan und am Freitag habt ihr euch getroffen. Landesvorstand und Fraktion, habt die Boxhandschuhe angezogen und dann verhandelt.
Grumpy: Erstaunlicherweise glaube ich weniger, dass es die Boxhandschuhe waren, es waren vor allen Dingen Stift und Papier – sehr viel offline, die Initiative kam aus der Richtung (zeigt auf Ballerstädt) 
Jens: um kurz zu sagen, wie es dazu gekommen ist: Nach den diversen Gesprächen der letzten Jahre und der Probleme, die wir in letzter Zeit haben als Gesamtpartei, als Landesverband, hat der Landesvorstand, in dem Fall vertreten durch mich bei der vorvorletzten oder so – ist schon bissel her, bei ner Fraktionssitzung einen nichtöffentlichen Teil beantragt, um dort in erster Linie die Fraktion zu fragen, wie sie denkt, dass es weitergehen soll und in zweiter Linie tatsächlich, ich glaub ich kann das so sagen, einzufordern, dass es ein gemeinsames Treffen zwischen den Vertretern des Landesverbandes – uns – und der Fraktion geben soll, wo wir mal miteinander besprechen, wie wir die Kuh wieder vom Eis bekommen. 
Das Treffen war jetzt letzte Woche Freitag. Gab schon im Vorfeld einige heiße Diskussionen und Gespräche.
Bernd: Es hat sogar in den Kölner Stadtanzeiger geschafft wie ich gesehen habe
Jens: und in den Express und die Bildzeitung tatsächlich. Es haben halt tatsächlich ein Großteil, ein beschlussfähiger Großteil der Fraktion hat gleich sehr bereitwillig zugesagt, zu dem Termin am Freitag zu kommen. Es waren 12 MdL da und 7 aus dem LaVo. Damit waren wir prozentual (Lachen Ballerstädt) stärker vertreten (als die Fraktion) und es gab halt um die Absage von einzelnen MdLs doch ein bisschen Ärger und Diskussionen im Vorfeld. Hat uns aber nicht abgehalten zu sagen, uns ist es in dem Fall nicht egal, aber es spielt für das Stattfinden des Treffens keine Rolle. Wir haben gesagt, wir sagen jetzt nicht: Da kommen aber 7 Leute nicht, also kommen wir auch nicht. Da haben wir gesagt: Das Ding findet statt und wir machen das und Feierabend, weils einfach viel zu wichtig ist, um eben persönliche Animositäten vorzuschieben. Das geht halt nicht.
Bernd: Das war jetzt das Warum aus Sicht des LaVo. Wie ist es denn bei euch in der Fraktion angekommen?
Grumpy: Die Gesprächsrunde, halt schon mehrere Wochen her, hat hier zur direkten Folge, dass wir beschlossen hatten, dass wir das auch tun wollen und es hat sich dann ja auch direkt eine Gruppe gefunden von Leuten aus LaVo und MdL, die dann eine Tagesordnung direkt mit aufgestellt haben und wir dann ganz offiziell den LaVo eingeladen haben, die Fraktion zu beraten in der Hinsicht und umgangssprachlich auch auf die Mütze zu geben, dass wir schauen können, was wir konkret verbessern können. Diese Filterblase Landtag ist ja auch nicht so leicht zu durchdringen. Ganz bewusst, ärgerlicherweise, merkt man dann nach der Länge der Zeit, die wir dann ja hier drin sind, dass dann doch hier so ne Blase ist. Die jetzt so wieder etwas aufzupieksen und aufzuweichen, um überhaupt einen Rückkanal mal konkret festzuzurren, das war auch einer der Punkte, die wir mit auf der Tagesordnung hatten.
Bernd: Also mehr an die Basis
Grumpy: Genau. Wir hatten halt 4 große Bereiche umrissen gehabt im Vorfeld, um die es gehen sollte und wir hatten halt auch wirklich diese 4 Arbeitsgruppen vernünftig besetzt bekommen mit jeweils 3 MdL und 1 bis 2 LaVo-Vertretern und man alles an Wissen also an Ist-Situationen und Möglichkeiten in einen Topf geworfen hat. Und darüber gibt es dann sogar ein Kurzprotokoll an der Stelle, ein Ergebnisprotokoll, wie man es auch nennt. Und ich persönlich bin froh, dass wir das auch gemacht haben und das muss wiederkehren. Das müssen wir viel öfter machen.
Bernd: Ich hake da direkt ein, du sagtest, es gab 4 Gruppen. Eine war Rückkopplung zur Basis. Was waren die anderen 3?
Jens: Also, die 4 Gruppen, die wir hatten Die eine nannte sich „Schnittstellen„. Da ging es um Basisbeteiligung, Informationsfluss aus dem Parlament zur Basis und von der Basis zum Parlament usw...
Die 2. Gruppe, sehr wichtig, „Zusammenarbeit Kommunalmandatsträger und Landtag, wo wir im Prinzip noch mal die besondere Bedeutung herausgestellt haben, auch von unseren Kommunalabgeordneten, weil wir da ja jetzt ganz andere Möglichkeiten haben, die zweieinhalb Jahre ja nicht vorhanden waren und wir uns jetzt sehr konzentriert Gedanken darüber machen müssen, wie wir als Partei diese Möglichkeiten nutzen.  
Die 3. Gruppe war „Kampagnen und Themenschwerpunkte„, sprich, auf welche Themen wollen wir uns in der Zusammenarbeit zwischen LaVo und Fraktion in den nächsten Jahren konzentrieren. Also, was wollen wir nach vorne pushen...
Und die letzte Gruppe war „Außenwirkungen und Image„.
Das waren dann die 4 Gruppen, die dann gearbeitet haben.
Bernd: Ja gut, dann fangen wir doch mit der Gruppe 1 an, „Schnittstelle zur Basis. Was sind eure Ergebnisse? Was wollt ihr anders machen? Wie wollt ihr es angehen? Ich reiche mal direkt an die Fraktion weiter.
Grumpy: Ja, da gibt es also mehrere konkrete Vorschläge. Wir hatten ja ursprünglich auch mal mehrere Experimente. Wir können ja auch mal experimentieren. Wir können halt feststellen, dass bestimmte Dinge gut funktionieren, aufgrund von Einzelinitiativen, oder weniger gut. Da haben sich mehrere Dinge herauskristallisiert, wo wir sagen können, das müssen wir unbedingt wieder machen, das müssen wir verstärken, das müssen wir forcieren. Dazu zählt zum Beispiel die ursprünglich mal angedachte Piratenstunde. Das bedeutet sozusagen den „Livedirekt-Rückkopplungskanal an die Basis zu haben. 
Dazu gehört aber auch erweiternd, dass die MdL aktiv an den LaVo herantreten und dass man die Sitzungen etwas umgestaltet, sowohl von der Fraktion als auch vom Landesverband aus. Dass MdL über aktuelle Zwischenstände zu laufenden Prozessen im Landtag innerhalb der Vorstandssitzungen des LaVo mit anwesend sind, um dort ebenfalls die Möglichkeit anzubieten, aktuelle Themen besprechen zu können. Das sind Möglichkeiten, die definitiv nicht genügend genutzt worden sind. Zudem, es wäre ein neuer Versuch, ein anderer Versuch. Wir haben ja jetzt die ganzen Kommunalpiraten. 
Minute 8:10
Aber dafür gabs ja die separate Gruppe. Die Überlegung, so etwas wie einen TdfA mal anzudenken, als konkrete Maßnahme, also ein „Tag der fraktionellen Arbeit“ für interessierte Menschen, vielleicht sogar für NichtPiraten an der Stelle, wäre auch so eine konkrete Maßnahme, die man mal Da muss man auch mal die Basis befragen, ob man das machen kann, ob man das machen soll. Auch selber proaktiv zusammen mit dem LV oder dem Vorstand vielleicht auch mal ne Umfrage in der Hinsicht zu starten, intern, unabhängig von technischen Tools. Die Podcastgeschichten sind in der Hinsicht zwar informativ, aber doch ein bisschen sehr einseitige Kommunikation, trotzdem auch parteiintern stärker von Seiten der MdL eigentlich zu nutzen.
Nach wie vor, das Problem ist bekannt. Da müssen wir eindeutig stärker nach außen gehen, denn die reguläre Pressewahrnehmung an der Stelle ist das Eine, aber die parteiinterne Wahrnehmung, die muss ganz deutlich verbessert werden. Das sind so erste Beispiele, wo wir konkrete Direktmaßnahmen wo wir direkt reingehen können, ohne dass es einen bombastischen Mehraufwand bedeutet, auf die wir uns da so verständigt haben. Richtig?
Jens: Ja, ich würde noch mal nen Schritt zurück gehen. Also Kernpunkt jedes Basisengagements ist es, dass das verdammt noch mal Spaß machen muss. Also, es sind alles Ehrenamtler, ich ja in dem Fall als Landesvorstand auch, das heißt, wir müssen bei allem an Basisbeteiligung für 3 Dinge sorgen:
Punkt 1: Es muss Spaß machen. Es muss ne gute Stimmung herrschen, d.h. es hilft überhaupt nichts, wenn LaVo oder MdL da motzig hinkommen. Da hat schon keiner mehr Bock drauf, da wird nur gemotzt und da ist das Ding wieder tot.
Punkt 2: Niedrigschwelliges Informationsangebot. Da sind halt die Punkte wie Piratenstunde, Podcasts, TdfA, so eine Art Tätigkeitsbericht der Fraktion, die wir in die LaVoSitzung einbringen wollen.
Ich meine, alle zwei Wochen sagt der LaVo, jeder Einzelne, was wir die letzte zwei Wochen gemacht haben und die MdL haben das ja im Prinzip die letzten 2-1/2 Jahre nicht gemacht. Ich glaube nicht, dass der erste Tätigkeitsbericht die letzten 2-1/2 Jahre abdecken muss, aber wir möchten halt, dass im Wechsel 2 MdL in jeder LaVo-Sitzung sind und aus ihrem Themenbereich ganz konkret berichten. Was liegt da grade an? Was wird da gemacht? Daran evtl. den AK (Arbeitskreis), mit dem sie zusammenarbeiten, bewerben und wenn sie keinen haben, wir dann vielleicht auch Werbung dafür machen, dass sie einen bekommen, weil das ist ganz ganz wichtig. Die Arbeitskreise sind auch, laut Satzung, thematische Schnittstelle zwischen Basis und Fraktion – egal ob im Kommunalen oder im Land.
Dem müssen wir gerecht werden. Also ist das auch ein Wunsch, eine Forderung von uns an die Fraktion, dass da regelmäßig zwei hinkommen – wie die sich da organisieren, wer da kommt, ist im Prinzip eure Sache (der Fraktion) wichtig ist: Jedes Mal sind zwei da und berichten über Themen. Berichten darüber, wie sie mit dem AK zusammen gearbeitet haben. 
Das ist ein sehr niedrigschwelliges Informationsangebot und gerade wir kennen es aus der Vorstandssitzung, die Schwelle, Fragen zu stellen ist da auch relativ gering.  Und das ist uns auch ganz ganz wichtig.
Das Nächste ist, dass ich da auch als PolGeF (politischer Geschäftsführer) auf die Satzung gepocht habe in der Gruppe und gesagt habe:Da steht drin, dass die Mandatsträger sich auch verpflichten, mit AKs zusammen zu arbeiten“. Da werden wir verstärkt darauf achten als LaVo und auch sagen: „Ok, du arbeitest mit keinem AK zusammen. Woran liegt es? Es gibt keinen? Ok, dann ist es unsere Aufgabe als LaVo, Teile der Basis zu motivieren, die sich für dieses Thema interessieren.“ Wenn wir das mal haben, möchten wir Entscheidungsgewalt ein Stück weit in die AKs abgeben, d.h., das soll den Mandatsträgern möglich sein, eine Abstimmung in einem AK herbeizuführen, über Anträge. Dann auch von Anfang an klar gegenüber Presse, gegenüber den anderen MdLs usw. Die Stärke der Basis im Rücken zu haben, um zu sagen: „Ich hab das da mit denen gemeinsam erarbeitet, wir haben es abgestimmt. Ich hab das Votum der Basis“. 
So, das ist uns ganz ganz wichtig, weil wenn ein AK auch mitentscheiden kann, dann ist der Wille, in einem AK teilzunehmen auch größer, meiner Meinung nach. Wenn das bloß eine Informationsveranstaltung ist, der MdL erzählt was er gerade für Anträge macht, dann wird das schnell einschlafen. Wenn er aber sagt: „Ich würde gern so einen Antrag machen – was ist eure Meinung dazu? Bekomme ich auch eure Stimme dafür? „, dann ist das eine ganz andere Nummer. 
Mitsprache führt automatisch zu mehr Beteiligungswillen. Das ist auch immer unsere Erfahrung gewesen. Das heißt: Da wollen wir die AKs stärken. 
Wir wollen offene Diskussions-Mumble-Runden machen, mit den Fraktionären, wo man einfach ungezwungen in einer Runde zusammen sitzt. Wo die Basis dazu kommen kann und auch mal Kritik üben kann und auch mal nachfragen kann. Dass es auch ne direkte Feedbackmöglichkeit gibt.
Und wir hatten ja, das ist jetzt ein Schuh, den wir uns auch als LaVo ein Stück weit anziehen müssen, es gab ja die Umfrage vom Landesverband aus zur Basisbeteiligung. Und da haben von 500 Teilnehmern 411 gesagt, dass sie mehr OnlineBefragungen möchten. Also, sie möchten eher solche Befragungen haben.
Da haben wir bis jetzt, das ist der Schuh, den wir uns anziehen müssen, leider noch nicht so viel daraus gemacht was wir könnten. Aber wir möchten ab jetzt sofort, in Zusammenarbeit mit der Fraktion, öfter über eine Lime-Survey oder was auch immer, die Basis direkt nach ihrer Meinung fragen. Gebt uns Feedback: „Das und das ist der Antrag, das und das ist passiert, wie ist eure Meinung dazu?“. Das wird es ab jetzt regelmäßig geben. Also auch da wieder, dass die Abfrage und die Zusammenarbeit nicht vom Good-Will Einzelner abhängt, wie es im Moment der Fall ist, sondern dass es institutionalisiert wird. 
Es gibt da einfach eine Regel für, dass regelmäßig gefragt werden muss. Wir möchten gemeinsam mit der Fraktion die NRW-Info-E-Mailliste zum Single-Point of Information machen. Das heißt, es soll der Knotenpunkt zum Verteilen von Informationen sein. Da werden Informationen zu möglichen Veranstaltungen ausgetauscht, wenn es eine Veranstaltung gibt, wird die über diese Liste beworben. Es soll überhaupt mehr Veranstaltungen geben, mit und für die Basis. Es soll von Seiten der Fraktion aus – es gab da bisher 2 tatsächlich in 2 1/2 Jahren. Zwei Veranstaltungen, Symposien, die gemacht wurden. Das war einmal das ÖPNV-Wochenende und das zur Bildung. Das ist jetzt ein bisschen mau für 2 1/2 Jahre. Ich sage mal, da ist sehr viel Spielraum für Verbesserungen, gerade in diesem Bereich.
Minute 16:13
Bernd: Vor allem kann man solche Symposien auch nutzen, die eigene Position weiterzuentwickeln und damit an die Presse zu gehen.
Jens: Genau. Dann etwas, was wir von unserer Basis fordern, also wir fordern jetzt von uns und der Fraktion und fordern wir von der Basis: „An die Stammtische da draußen: Ladet euren zuständigen MdL oder den fachlich Zuständigen, den Fachabgeordneten, auf eure Stammtische ein.“ Geht da wirklich ganz offensiv hin und sagt:  „Wir möchten eine Infoveranstaltung zu TTIP, zu Netzpolitik, zu Tierschutz, zu was auch immer, machen“.
Grumpy: Landespolitik im Allgemeinen
Jens: Landespolitik im Allgemeinen. Geht wirklich auf die MdL zu und geht von mir aus auch auf den LaVo zu und ladet gezielt ein. Wenn ihr sagt: „Wir wissen nicht, welchen der MdL wir ansprechen sollen.„, kommt zu uns, kommt zu euerm LaVo, sprecht uns an, wir vermitteln. Das auf jeden Fall. Damit wir tatsächlich den Stammtischen auch wieder eine Wertigkeit geben. So dass die Stammtische auch wieder zu Informationsveranstaltungen für Basis und Bürger werden. Das ist so unser Ziel und das sind so ganz viele einzelne Bausteine in der Basisbeteiligung, wo wir sagen: Da gibt es eigentlich gar keine Diskussionen, das muss passieren. Wir können da gerne drüber diskutieren, aber das ändert nichts daran, dass wir das versprochen haben und umsetzen müssen. Punkt!
Und wir haben da am Ende eine Abstimmung darüber gemacht mit den Leuten, die da waren und die war einstimmig, dass wir das so umsetzen. Wir nehmen euch beim Wort.
Grumpy: Gleichfalls
Bernd: Die Basis nimmt den LaVo auch beim Wort
Jens: jaja, das kann sie und ist ja gut so
Bernd: Kleine Anmerkung dazu. Zumindest zum letzten Punkt. Wir in Bochum sind ja gesegnet, dass wir auf jeden Fall immer eine MdL da haben. Das ist richtig gut, da auch mehr mitzubekommen, was da im Landtag so abläuft. Also nehmt das an. Wenn sie es schon anbieten, schleift sie auf die Stammtische.
Grumpy: Ich kann da also sagen, also ich selber bin da jetzt, also das ist auch die Sache mit dem Ankündigen und dem Plan. Fest eingeplant ist der Stammtisch Märkischer Kreis, jetzt am 10. dieser Woche. Zum Beispiel, wo ich dann gesagt habe: „Da muss ich da sein“. Also die nächsten Termine, das Ganze kollidiert natürlich auch gerne mal mit Sitzungswochen, aber dann irgendwo im Zeitraum von zwei/drei Monaten findet sich immer irgendwo ein Termin, wo man dann sagen kann: „Ok, dann bin ich dann halt an dem Abend definitiv da“. 
Also ich betreue ja, ich kann das ja nur für meine Kreise sagen, also Märkischer Kreis, Olpe, Siegen, Wittgenstein. Das sind Regionen, wo man ohne Auto relativ unbequem sich fortbewegt. Also trotzdem, ich fahr da halt irgendwie hin. Das ist absolut wichtig aus meiner Sicht.
Bernd: Die zweite Gruppe, Kommunales
Jens: Es gibt eine große Änderung. Bisher war die große Schnittstelle zu den ganzen Kommunalparlamenten der LaVo. Wir haben aber gemerkt, dass das nur so mittelgut funktioniert hat. Also wir tun natürlich was wir können, die zu unterstützen, aber uns fehlen da Ressourcen. Insofern kam das Angebot, über was ich mich sehr freue, von der Fraktion, dass der komplette organisatorische Background für die Zusammenarbeit der kommunalen Fraktionen untereinander und zum Landesparlament ab jetzt von der Fraktion aus gesteuert wird. Also es wird da ganz ganz viel organisatorische Unterstützung geben. Sei es durch die Wahlkreis MdL, die die MdL ja unter sich aufgeteilt haben,
die Fach-MdL, die wir haben, wenn es um bestimmte Themen geht oder unsere Leute im Kommunalausschuss. Torsten Sommer und Frank Herrmann sind unsere beiden Kommunal MdL, die sich da auch prima auskennen.
Wir werden von der Öffentlichkeitswirkung „kommunalpiraten.de“ pushen. Die Webseite, wo schon die Antragsdatenbank drauf ist. Wir haben jetzt tatsächlich schon einen Fall gehabt, wo wir sicher medial mehr daraus hätten machen können, wo wir aber festgestellt haben, dass es wegen noch nicht vorhandenen Schnittstellen untergegangen ist. Und das ist der Punkt Freifunk, wo es den Antrag hier im Landesparlament gegeben hat und gleichzeitig, was wir aber erst hinterher rausgefunden haben, in ganz ganz vielen Kommunalparlamenten.
Bernd: Das ging, ich sag das jetzt einfach mal, über die AK-kommunal-Mailingliste. Lest ihr die nicht?
Jens: Doch, aber es ist nicht so konsequent verfolgt worden, dass man sagen würde: „Lass uns da doch eine Aktion draus machen“. So waren es viele Einzelaktionen. Aber in Zukunft werden wir durch bessere Verknüpfung da eine Aktion draus machen können, um auch, wie ist das schöne Wort – kampagnenfähiger – zu sein. Sprich, auch Medienaufmerksamkeit auf dieses Thema zu ziehen. Auf dieses eine, Freifunk, das ist unser Freifunkmonat. Alle Kommunalparlamente stellen Freifunkanträge, das Landesparlament auch. Da kann man natürlich auch eine Öffentlichkeitswirkung viel, viel mehr rausholen.
Bernd: Und man macht Symposien zum Freifunk: „Wie mach ich das vor Ort?“.
Jens: Zum Beispiel auch das. 
Gumpy: Genau. Auch mit entsprechenden NGOs an der Stelle. Auch die gilt es ja eigentlich zu unterstützen. Also auch politisch selber fragend an diese heranzutreten. Denn deren Aufgabe ist ja genau das, auch die Bildung entsprechend weiter zu tragen. Und da haben wir auf der kommunalen Ebene für den Bereich der politischen Bildung. Auch da müssen wir ja ran. Sei es in den einzelnen Bereichen wie kommunale Haushalte. Da gab es bei der Sammlung der bestehenden Möglichkeiten die Feststellung, dass es da ja die PIKO gibt, die ja bereits entsprechende Sitzungen gemacht hat. Oder mit kommunalen Mandatsträgern und auch mit sogenannten sachkundigen Bürgern, die dort entsprechend mal aufgeschlagen sind. 
Aber da fällt mir gerade noch ein, uns ist noch ein Problem aufgefallen. Piraten lieben ja Tool-Diskussionen. Um die Mandatsträgerschaften überhaupt mal zu sammeln und mal aufzulisten, haben wir mehrere Orte gerade. Also, wir kennen ja dieses Arbeiten mit PADs, mit Wiki – dabei ist uns aufgefallen – dabei müssten wir auch mal alle Ebenenmüsste da alle ran. Also Basis, Landesverband, Landesvorstand, Fraktion und das wirklich mal (alles) gerade ziehen, dass wir sagen können: „Wenn wir jemanden suchen, dann finden wir den bei den kommunalpiraten.de“. Egal, wo er jetzt gerade sitzt, weil das ist halt die Plattform, die da hilfreich ist. Und das sind so die kleinen Erkenntnisse aus der Praxis nach den paar Monaten seit der Wahl an der Stelle, wo es halt noch direkter Arbeit und Mitarbeit bedarf.
Minute 23:40
Bernd:  Ja gut, dann machen wir jetzt eine kleine Pause, weil die Batterie ist alle. 
Anmerkung: Vermutlich „Äonen später“ …
Bernd: Ja, die Batterie ist jetzt gewechselt, wo waren wir stehen geblieben? Kommunalpiraten.de und PIKO.
Jens: Genau, also um es zusammenzufassen, in der kommunalen Landeszusammenarbeit werden über die Wahlkreis-MdL die direkte Kommunikation gestärkt. Die Webseite kommunalpiraten.de wird Informationsknotenpunkt für die komplette Basis, wenn sie was über kommunale Piraten erfahren wollen. Die politische Bildung wird gestärkt, indem vielleicht auch MdL sich als Referenten für die PIKO mit zur Verfügung stellen, um kampagnenfähiger zu werden, eine bessere, direktere und schnellere Kommunikation zwischen allen zu haben. 
Grumpy: Was wir ganz dringend brauchen. Was wir an der Stelle auch ganz dringend brauchen und auch machen werden als Fraktion, ist ein Erstvernetzungstreffen der kommunalen Mandatsträger und der Fraktion. Am besten hier im Landtag. Und dann braucht die Fraktion, hat aber an der Stelle auch einen Wunsch an den LaVo, denn damit wir auch zukünftig den Informationsfluss dann da hin bekommen über die einzelnen Ebenen, brauchten wir, egal ob Mensch oder Maschine, eine Möglichkeit, wo wir die Zwischenstände nicht nur über eine Mailingliste an die kommunalen Mandatsträger schieben, sondern wir brauchten auch eine konkrete Ansprechmöglichkeit im LaVo, im Vorstand.
Jens: Ja
Bernd: Einen Beauftragten im LaVo also.
Jens: Wird natürlich eingerichtet, klar.
Bernd: Wer von euch ist der Computer?
Jens: Was bitte? Wer?
Bernd: Grumpy sagte „Mensch oder Computer“. Wer von euch ist der Computer?
Jens: Im Zweifelsfall … Timmy würd ich sagen.
Gelächter
Bernd: Schöne Grüße an den GenSek. Ja, kommen wir zum nächsten Punkt, die Schwerpunkte. Ihr habt darüber gesprochen und ich weiß, dass der nächste TdpA dazu genutzt werden soll, Anfang November, über diesen Punkt zu reden. Was habt ihr denn da vorbereitet?
Jens: Ok, also worüber wir uns alle sehr, sehr schnell einig waren, ist dass der politische Bauchladen jetzt relativ lang ausprobiert wurde. Ich rede jetzt nicht vom Stellen der Anträge sondern in erster Linie von der Kommunikation nach außen. So dass wir, wir sind die für alles … ja: „Ich nehm Politik einmal mit alles!“ (so wie die Pommes Anm. Red.) Das funktioniert nicht. Das ist nach außen ganz schwer vermittelbar. Man schafft dadurch kein Profil.
Bernd: Du meinst, wir haben kein Image?
Jens: Ja, das ist die nächste Gruppe, du greifst da gerade ein bisschen vor.
Bernd: Ja, aber wenn du sagst, du nimmst die Partei, die im Farbenspektrum z.B. grün ist, da weiß man ganz genau für die die theoretisch steht. Weil das so immer kommuniziert wurde.
Jens: Ok, wenn du das mit Image meinst, ja. Also haben wir uns dazu entschieden, für die zukünftigen Kampagnen Anträge, Veranstaltungen usw. uns grob 5 Schwerpunkte zu setzen, die wir die nächsten 2 1/2 Jahre gemeinsam in erster Linie bearbeiten wollen. Um es vorweg zu nehmen, das heißt natürlich nicht, dass man keine anderen politischen Themen bearbeiten darf. Es heißt nur, dass wir unsere Schwerpunkte darauf setzen werden.
Das erste ist – Werkstitel – sag ich mal, ist Digitales Leben. Also im Prinzip das, wofür wir von Anfang an eigentlich so standen. Die Politik ins 21. Jahrhundert heben. Da fällt alles darunter wie Überwachung, Datenschutz, freie Netze usw.
Der nächste Punkt ist Transparenter Staat. Da ist besonders das Beispiel offener Haushalt zu nennen. Das so etwas vermehrt auch gemacht wird. Auch den Kommunalhaushalt 
Bernd: Viel Arbeit.
Jens: Politik ist Arbeit. Also man sagt nicht umsonst, politische Arbeit und nicht politischer Kindergarten. Nicht wahr? Also das ist Arbeit für uns alle. Schaffen wir aber.
Der nächste Punkt ist mehr Demokratie, wo das Thema Bürgerbeteiligung, Wahlalter, Wahlrecht, Integrationsräte aber auch Basisbeteiligung reingehört, selbstverständlich.
Die vierte Säule wird „Freies Wissen. Beispiel Open Education Ressources. Sprich, freie Lehrmittel, freier Zugang zu Universitäten. Wie hat das einer gesagt? Unsere Zielgruppe, so war zumindest eine der Ideen, die da waren, ist Menschen, sind Menschen, die sich in der Wissensgesellschaft von heute zurechtfinden wollen. Das ist so grundsätzlich so unsere Zielgruppe und auch die Leute, woraus wir unsere Partei bezogen haben, in Anführungsstrichen. Und da ist natürlich freies Wissen, ein sehr sehr großer Punkt. Bildung für alle war immer eine unserer großen Säulen.
Die letzte aber nicht unwichtigste Säule ist Soziale Gemeinschaft bzw. die Soziale Gesellschaft, das soziale Miteinander. Wo so was wie Barrierefreiheit in jeder Hinsicht dazugehört. Also jetzt nicht Barrierefreiheit bloß im Sinne von Aufzügen an Bahnhöfen, sondern auch eben barrierefreier Zugang zum Netz. Also, man sieht, viele Themen passen in beide dieser Bereiche hinein. Wenn man sich Freifunk ansieht, passt das sowohl in Digitales Leben, „Freies Wissen als auch Soziale Gesellschaft, weil man dadurch allen die Möglichkeit bietet, aufs Internet zuzugreifen.
Bernd: Ich hab da mal jetzt ne ganz blöde Frage. Die Punkte, die ihr jetzt vorgelesen habt, das haben wir vor 2 1/2 Jahren in unser Wahlprogramm geschrieben. Dafür sind wir gewählt worden.
Jens: Das stimmt und das Problem, das wir hatten ist, dass die durch jede Menge Kleinthemen überlagert wurden. Und irgendwann wurde über die Kleinthemen, die wir gemacht haben Kleinthemen ist ein böses Wort fällt mir gerade ein also nicht die Themen sind klein, sondern durch Einzelthemen, sag ich mal, ist das große Ziel verloren gegangen.
Grumpy: Ich versuchs jetzt mal ein bisschen gerade zu ziehen. Wir bewegen uns hier auf einem sehr schmalen Grat, da bin ich ja ganz ehrlich. Es gibt bestimmte Fachbereiche, Fachthemen politischer Weise, die einen immensen Zeitaufwand bedeuten. Und da geht es jetzt wirklich darum, diese 5 Schwerpunkte thematisch jetzt noch mal dedizierter, gerade rückblickend auf unser Programm 2012, mit dem wir ja auch angetreten waren, noch mal wieder erneut mit aktualisiertem Leben zu füllen.
Denn es gibt bestimmte Bereiche, ich nehm mal ein aktuelles Beispiel – ÖPNV, wird es ja hier im Landtag eine Enquete-Kommission geben. Das fällt ja mit aus unserer Sicht zum Großteil mit in den Bereich Soziale Gesellschaft, Mobilität, individuelle Mobilität, alles was da so mit reinpasst. Aber das sind jetzt nur einzelne kleine Punkte, aber die Überschneidungen sind so groß, weil was wir bis dato versäumt haben, sag ich ganz einfach so, ist die Grunddefinition auf Grund des Wahlprogrammes in diese jetzt festgelegten 5 Schwerpunktbereiche. Damit wir uns nicht aus Versehen in diesem Klein-Klein verlieren, was bestimmt nicht gewollt war, was aber partiell einfach geschehen ist. Muss ich ganz einfach so sagen.
Jens: Es war passiert.
Bernd: Ihr seid ja eingezogen und habt euch ja auf die Arbeit gestürzt und habt dann, ich sag mal, mit vielen vielen Backsteinen gespielt aber nie ein Haus draus gebaut.
Jens: Das ist ein schönes Beispiel.
Grumpy: Ein sehr schönes Bild.
Jens: Also was tatsächlich halt der Punkt ist, ist, dass wenn wir nach außen mit Themen wahrnehmbar sein wollen, dann müssen wir klar kommunizierbare Themen haben. So! Und dann funktioniert es halt nicht, mit allen Themen nach außen zu treten. Da muss man, wenn man ein Thema hat, immer wieder gucken: Wo ist der Berührungspunkt zu den 5 Säulen? Und wenn ich irgendeinen Haushalt und Finanzantrag mache, dann guck ich natürlich: Passt dieser Haushalt dazu, dass wir das digitale Leben stärken wollen, dass wir einen transparenteren Staat wollen? Das heißt nicht, dass Haushalt nicht unser Thema ist. Das heißt nur, dass sich auch unsere Haushaltanträge an diesen 5 Säulen ausrichten sollen.
Jetzt kann man sagen, das sind natürlich alles Binsenweisheiten. Aber manchmal braucht es so ein Treffen, um sich das wieder in den Kopf zu packen und das alles wieder so ein bisschen gerade zu rücken, wofür wir ja eigentlich hier reingeschickt worden sind.
Bernd: Oder auch einfach auch mal 2 1/2 Jahre Erfahrung, die ihr gesammelt habt, jetzt zielgerichtet umzusetzen.
Grumpy: Die politischen Erfahrungen an der Stelle, das Ausarbeiten von Anträgen, das Dokumentieren über die Ausarbeitung von Anträgen auch und vor allem zukünftig, ist ja aus meiner Sicht auch Bestandteil unseres politischen Auftrags. Das bedeutet, dass wir in der Pflicht sind, die Basis darüber zu informieren, wie eigentlich Dinge entstehen. Und all das zusammengenommen, was wir da jetzt bereits haben, gilt es mit Quellen angefüttert also wie entsteht überhaupt ein Antrag? – überhaupt wieder zurück an die Basis zu spiegeln, damit mögliche Nachfolger, auch aus anderen Bundesländern, also das Prozedere ist ja im politischen Leben mehr oder weniger immer identisch. Bis auf einzelne Unterschiede in der Geschäftsordnung, mit der wir uns aus meiner Sicht viel zu lange beschäftigen. Ja, wir kennen das ja. Aber der Aufbau von politischen Anträgen ist etwas, da sehe ich noch jede Menge Potential drin, wie man das nach außen vermittelt bekommen kann.
Minute 34:12
Bernd: Da möchte ich mal so in meiner zweiten Funktion (stellv. Pressesprecher) neben dem Krähennest mal nachfragen: Habt ihr da auch über, sage ich mal, Vorgaben von „Wordings“ nachgedacht und so etwa? Man hat das ja sehr schön gesehen bei dieser komischen rechtspopulistischen Partei, wo man neulich in der „Heute-Show“, wo man gesehen hat, da haben die 5-6 verschiedene Leute von denen gezeigt und die haben vorgeschrieben bekommen, was sie zu sagen haben, damit sich das festbeißt bei den Leuten. Also habt ihr über Strategien, das dann auch zu unterfüttern um damit ein Image zu bilden? Ich nehm jetzt mal den nächsten Punkt, der kommt und verknüpf das mal damit. Habt ihr da über so etwas schon geredet?
Jens: Also ich finde solche „Wortregelungen“ furchtbar. Also, natürlich kann man sich darüber einigen, was man sagt. Sobald man anfängt, sich wie die blaubraune Partei darauf auch zu einigen, wie man es sagt und genaue Worte festlegt, also das ist für mich nichts Glaubwürdiges. Also, der Mensch, der etwas sagt, muss schon der Mensch bleiben, der es sagt. Aber wir sollten uns vielleicht darauf einigen, was wir sagen. Das ist ganz wichtig und da haben wir innerhalb des LaVo natürlich schon darüber gesprochen. Also, da gibt es bei uns intern ganz klare Regelungen, wie wir das handhaben.
Bernd: Gut zu wissen.
Jens: Ich fänd es schön wenn es bei der Fraktion auch irgendwann klappen würde, dass die sich dauf einigen, wer wann was sagt. Das wäre schick, damit das auch nicht mehr so zufällig wirkt. Fänd ich ganz gut.
Grumpy: Ja, das freie Mandat ist das freie Mandat. Eine Fraktion innerhalb einer Fraktion hat gewisse Sonderregeln. Das ist aber noch lange keine Einschränkung des freien Mandats. Aber die Rücksprachen und der Informationsfluss zwischendurch sind auch deutlich verbesserungswürdig. Immer wieder mal. Im Eifer des Gefechts eine Einzelaktion kann vorkommen. Wäre schön, wenn ich als Parlamentarischer Geschäftsführer an der Stelle direkt mit ins Boot geholt werden könnte. Am besten noch im Vorfeld. Ich selber bin da dran, das in persönlichen Einzelgesprächen, das ist mein Job jetzt wirklich hier von Tür zu Tür zu rennen und die Meinung und Stimmungen der anderen MdLs einzuholen und abzufragen. Jenseits von allen möglichen Sitzungen, denn ich muss ja auch in Kontakt mit den anderen Parteien hier im Landtag treten. Das ist nun mal so und nennt man Politik. Und wenn da dann vielleicht mal irgendwo von irgendeiner Richtung ein Hinweis kommt, mit dem ich von „null auf jetzt“ konfrontiert werde, das ist dann auch für die gesamte Fraktion nicht so hilfreich.
Aber ich bin ganz ehrlich da, ich mach das ja jetzt erst seit ein paar Wochen aktiv, aber ich glaube, das bekommen wir noch hin. Da bin ich ganz ehrlich, das bekommen wir noch hin.
Jens: Das hör ich gern, das kling super.
Bernd: Ich sag mal so, man kann sich ja, wo du freies Mandat ansprichst, innerhalb einer Gruppe, die ja auch eine gemeinsame Zielstellung hat, auch freiwillig, im Rahmen seines freien Willens auf gemeinsame Spielregeln festlegen, um sie dann einzuhalten. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man …. das ist ja diese zusammengefasste Willensbildung und Gruppenbildung innerhalb der Parlamente. Dafür ist es ja da. Und da kann man sich ja auch freiwillig auf gemeinsame Spielregeln einigen.
Minute 37:34
Grumpy: Ja da bin ich mir absolut sicher, dass auch in der Hinsicht, weil was jetzt, weil wir jetzt gerade ein bisschen die vergangene Klausurtagung verlassen. Ich setze ja ganz viel auf den LaVo an der Stelle. Denn der LaVo ist ja wirklich jetzt hingegangen und hat seine Kritik stellvertretend für die Basis öffentlich geäußert und ich persönlich hab damit überhaupt kein Problem, denn es ist ja auch Aufgabe eines Landesverbandes und seines Vorstands, an der Stelle in die Gegenrichtung Kritik zu äußern, die mich auch, wenn man das jetzt sozusagen, weil nach oben hin, das möge jetzt niemand bitte falsch verstehen, ähm (unter Vorbehalt, weil völlig verschlucktes Wort 38:14 – 38:16) „trägt wieder aber“ in die Presse.
Und da sage ich: Egal, denn es ist Kritik. Die konkrete Kritik, wie sie jetzt in der Presse war, vom LaVo aus, war im Übrigen noch nicht Bestandteil der Klausurtagung, weil das zeitlich, also nicht so konkret, lässt sich aber mit Sicherheit vor einer der kommenden, das ist nämlich genau der Punkt um den es mir jetzt geht, lässt sich das mit Sicherheit auch noch sinnvoll unterbringen.
Jens: Genau das ist ein wichtiger Punkt, den Grumpy da gesagt hat. Die Fraktions-LaVo-Klausur war ein guter Anfang. Und da sind wir uns auch einig. Betonung liegt sowohl auf gut als auch auf Anfang. Das wird nicht die letzte bleiben. Wir haben jetzt halt angefangen, auch auf die Wünsche der Basis bzw. die Forderungen der Basis zu pochen und zu sagen: Dafür seid ihr da drin. Ihr seid die Speerspitze des Landesverbandes. Die politische Speerspitze! Und als solches haben wir jetzt auch vor, damit weiterzumachen, was wir gerade machen. Vielleicht nicht immer einen öffentlichen „Rant“ über Mailinglisten zu schmeißen, aber doch darauf zu achten, dass die Sachen, auf die wir uns da einigen, auch umgesetzt werden. Und wenn die umgesetzt sind, weiter daran zu arbeiten
Bernd: Ich sag mal, wenn ihr das jetzt konsequent tut, also Fraktion – LaVo – Basis, kann man sich ja auch immer wieder darauf beziehen und sagt das gab es da, wir haben uns das zu Herzen genommen und daher kommt das, was wir jetzt tun. Und man kann das ja, als es jetzt in der Presse stand, auch noch für sich selber nutzen.
Grumpy: Genau.
Jens: Natürlich. Ganz klar und der Standpunkt, auf dem wir jetzt stehen, ist auch – es gibt halt kein „Weiter so“ – also wenn man bei einer Wahl in einem Landesverband bei 1% inzwischen angekommen ist, dann kann man nicht mehr sagen „Joh, genau in die Richtung laufen wir weiter“. Das ist halt dann ganz schön bestoßen (auf Deutsch: bescheuert – Anm. Red.). Dann muss man sich überlegen, wie ändern wir die Richtung, dass wir wieder vernünftiger arbeiten und auch vernünftiger wahrgenommen werden?
Bernd: Das ist nämlich genau die Frage, die mir auch von jemandem aus der Basis mitgegeben worden ist. Sehr kontrovers formuliert: Das letzte Mal in Richtung 5% waren wir, glaub ich, Ende 2012. Und seitdem sehen wir diese magische 5% Hürde meilenweit von unten. Ihr habt jetzt einen ersten Schritt getan. Meint ihr, das gibt den Wendepunkt, dass wir das bis 2017 schaffen nach außen das Bild zu verändern und wiedergewählt zu werden?
Minute 40:47
Grumpy ( zu Jens): Da musst du jetzt gar nicht grinsen.
Jens: Doch.
Grumpy: Ich sag mal so, aus Sicht der Fraktion ist das unser Job. Es ist unser Job, das hinzubekommen, Teil der politischen Willensbildung, dass die gewählten Mandatsträger an der Stelle, egal ob sie selber hier wieder einziehen wollen, sondern dass die Partei selber wieder Vertretung hier hin überhaupt entsenden kann. Das ist meine persönliche Meinung und das ist mein persönliches Ziel. Und davor muss man keine Angst haben und man muss aber auch keine Angst davor haben, zu scheitern, denn das ist dann Bestandteil der Fehlerkultur. Und die Fehler, die wir bisher gemacht haben, gilt es definitiv anzugehen und aus diesen Fehlern zu lernen und aus der Welt zu schaffen. Und von daher, ich selber hab ich ja eindeutig das Ziel, da Leute wieder reinzubekommen. Ob ich selber mit dazu gehöre, sei dahingestellt. Aufgabe ist es, wie gesagt, politische Willensbildung – ja – wir selber möchten hier den politischen Prozess mit beeinflussen können.
Jens: Ich hab deswegen gelacht, weil wenn wir nicht glauben würden, dass wir in den 2 1/2 Jahren noch das Ruder herumreißen, würd ich mir sicher nicht einen Feiertag in einem Seminarraum mit 19 Leuten um die Ohren hauen. Dann hätt ich ganz gemütlich am Rhein in der Sonne gesessen und hätt ein Bierchen getrunken. Ich war auf dieser Klausurtagung und hab mit allen Anwesenden überlegt, was wir machen können, um die Kuh vom Eis zu bekommen. Bei Wasser und Kaffee und Brot.
Bernd: Und dass es der Tag der Deutschen Einheit war, war das jetzt symbolpolitisch?
Jens: Ja, es war der Tag der Einheit, kann man sagen. Also weil wenn wir eins rausnehmen können aus dieser Sitzung, ist dann der Wille von LaVo und Fraktion, miteinander zu arbeiten. Miteinander daran zu arbeiten, auch die Versprechen, die wir gemacht haben, jetzt mal langsam anzugehen und zu erfüllen Stück für Stück. 
Ist ein bisschen unter der Alltagspolitik untergegangen und ich hoffe, wir konnten die Fraktion daran erinnern, was so die ursprünglichen Versprechen mal waren. Die Beschlüsse, die wir da gefasst haben, bzw. die Meinungsbilder, die wir da eingeholt haben, waren alle fast einstimmig. Es war halt ganz, ganz großer Konsens, dass das, was wir da verabschiedet haben, auch so von allen befeuert und durchgezogen wird. Und im Zweifelsfall werde ich dann ab jetzt die Leute dauf festnageln und sagen: Passt mal auf, wir haben zusammen gesessen, es wurde gefragt: Möchte noch jemand etwas ergänzen? Gibt es Einsprüche? Und wenn dann kein Einspruch kommt und man hinterher die Hand hebt und zustimmt, dann nagel ich die Leute darauf fest. Und dann sage ich: Du hast es versprochen, wo ist es hin?.
Das ist dann halt auch mein Job als PolGF zu sagen: Du halt dein Wort ein! Ein kleines Manko hatte der Freitag, muss man sagen. Die 4. Gruppe war halt die Gruppe Image, wo wir am Ende festgestellt haben, dass es schon unterschiedliche Ansichten darüber gibt, was ein Image ist. Wodurch da zwar eine sehr gute Grundsatzdiskussion geführt worden ist, die sehr auf der Meta-Ebene war, aber in dem Fall noch relativ wenig Konkretes beschlossen wurde. Was ich aber nicht schlimm finde sondern als Arbeitsauftrag für die nächste Klausur sehe. So dass man sagt: Ok, für dieses Mal haben wir da noch keine Lösung gefunden. Ich hab aber auch nicht daran geglaubt, dass wir jedem der 4 Bereiche beim ersten Treffen schon direkt die Lösung (TM) parat haben werden. Da haben wir gemerkt, wir müssen daran noch arbeiten.
Aber auch da war es nicht irgendwie ein Streit, dass der eine gesagt hat „nein, ich will so“ und der andere hat gesagt „nein, ich will so“. Wir haben einfach gemerkt, da gibt es noch Bedarf. Und den Bedarf kann man auch gemeinsam mit der Basis decken. Nämlich am 1.11. in Kleve beim TdpA, wo man genau so etwas zum Beispiel diskutieren soll.
Da nutze ich jetzt grad mal die Gelegenheit dafür, mal ein bisschen Werbung dafür zu machen. Der wird ja ein bisschen anders sein als sonst der TdpA
Bernd: Er wird wahrscheinlich mit einem aLPT anfangen…
Jens: … das ist noch ein anderes Thema, was du da jetzt auf machst. Es wird ein Debatten und DiskussionsTdpA werden. Das heißt, wir möchten euch dazu aufrufen, Themen einzureichen, über die da diskutiert werden soll. Das Ganze wird dann mit ein/zwei kurzen Redebeiträgen begonnen und dann wollen wir wirklich offene Debatten führen in großer Runde und weniger, wie es bisher war, dass die Leute sich in einzelne Räume zurückziehen, sondern wirklich im Plenum gemeinsam Politik diskutieren. Das soll so Ziel des Ganzen sein. Und da ist der Punkt Image: Wie wollen wir nach außen wahrgenommen werden? Schwerpunktthemen ist das, womit wollen wir nach außen wahrgenommen werden? Image ist das, wie wollen wir nach außen wahrgenommen werden? Monika Pieper hat es ganz schön gesagt: „Wir waren mal die coolen!“
Wir waren echt mal die coolen Kids, da muss ich zum Teil auch dem LaVo, hatte ich da auch in der Runde gesagt, was ankreiden. Wir haben verdammt noch mal das Bällebad vergessen! Es gibt keine Bällebäder mehr auf Parteitagen. Ich halte das für ein großes Versäumnis von uns, so etwas wie gepflegte Parteikultur muss es halt wieder geben und das brauchen wir beim nächsten Mal unbedingt wieder. 
Bernd: Damit es auch wieder Spaß macht.
Jens: Ganz genau, einfach auch mal wieder Bock drauf haben, was man da macht.
Bernd: Gut, das war ja eine Menge. Ihr habt es gehört, es ist festgeschrieben. Der Politische Geschäftsführer hat versprochen, er achtet darauf, das einzuhalten. Wenn er es nicht tut – ihr wisst wo er ist, da müsst ihr ihn treten. Damit die Basis dann auch jemanden treten kann.
Jens: Ich bins gewohnt.
Bernd: Ich biete euch was an, weil ich bin ja auch Basis. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen. Wenn ihr es hinbekommt, dass ihr genug MdLs an einem Tag zusammen bekommt, nehm ich mir einen Tag Urlaub und komm mit der Kamera und ihr könnt euren kompletten Bericht über die letzten 2 1/2 Jahre in 10 Minuten in die Kamera einsprechen. 
Jens: Da ist ein schöner Name für das Programm: Fast forward – 2 1/2 Jahre in 10 Minuten.
Bernd: So, grundsätzlich: Ich biete es euch an und wie gesagt, ich muss mir einen Tag Urlaub nehmen, deshalb bitte an einem Tag, dann würd ich das machen.
Grumpy: Da sind Dienstage natürlich immer hervorragend für geeignet. Reguläre Faktionssitzung. Muss man dann mal schauen. Ich werd auf jeden Fall mal auf den Kalender gucken, welcher Termin dafür angebracht wäre, zwischen zwei Plenarwochen. Das ist, weil Plenarwochen sind immer der Zeitraum...
Bernd: Antragsdienstag ..
Grumpy:... das ist das Problem … ich denke mal, das sollten wir hinbekommen. Weil das ist genau der Zeitpunkt...
Jens: Ich hab noch eine Bitte an alle die jetzt diesen Videocast sehen und bis zum Ende durchgehalten haben. Wenn ihr jetzt denkt „boah das ist aber wenig“, ich hätte aber gern noch _das_ besprochen gehabt. Überhaupt kein Problem, ich hab ja gesagt, es gibt zukünftige Sitzungen, gebt uns Themen mit. Gebt uns Themen für LaVo-MdL-Klausuren mit. Schreibt uns an, sprecht uns an, ruft uns an, trommelt, von mir aus, gebt Dampfersignale. Sagt uns: Bitte nehmt dieses Thema mit in den Fokus. Wir versuchen es dann, zu tun und würden uns freuen, wenn da Input von euch kommt, dass ihr sagt, ich möchte, dass das in Zukunft von euch mit bearbeitet wird bei so einer Klausur. Dann versuchen wir es einzurichten.
Bernd: Ihr habt es gehört. Ich bedanke mich, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Ich bedanke mich bei euch da draußen, dass ihr euch das angetan habt bis zu dieser Stelle und ja, ich geh jetzt in den wohlverdienten Feierabend. Was macht ihr?
Jens: dito
Grumpy: Ich bereite meine Wahlkreisarbeit vor und habe morgen dann noch mehrere Personalgespräche. Also, von daher und Vorstellungsgespräche und überhaupt. Für mich ist es eine ganz normale Arbeitswoche. Die endet nicht vor irgendwann nachher. Also es dauert schon. 
Bernd: Wir haben jetzt 18 Uhr glaube ich, also ihr wisst Bescheid. Tschüss …

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